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Warum Cybersecurity für Schweizer KMU unverzichtbar ist

Cyberangriffe treffen längst nicht mehr nur Grosskonzerne, sondern immer häufiger auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in der Schweiz. Aktuelle Studien zeigen: 55 % der betroffenen KMU verzeichneten finanzielle Verluste, gleichzeitig bleibt die Aufklärungsquote bei Cyberbetrugsfällen mit nur 18,7 % erschreckend niedrig. Das unterstreicht, wie dringend Handlungsbedarf in puncto Cybersicherheit ist.

Ob E-Mail-Kommunikation, Cloud-Dienste oder vernetzte Produktionsanlagen – die digitale Infrastruktur ist für KMU geschäftskritisch. Bereits ein einziger Angriff kann den Betrieb lahmlegen, sensible Daten gefährden oder das Vertrauen von Kunden und Partnern erschüttern. Dennoch fehlen vielen KMU klare Strategien und Ressourcen, um Cyberrisiken effektiv zu begegnen.

In diesem Artikel schauen wir uns an, warum Cybersecurity für KMU unverzichtbar ist und welche Massnahmen helfen, mit überschaubarem Aufwand ein wirksames Sicherheitsniveau zu erreichen.

Was macht Cybersecurity so unverzichtbar

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Cyberangriffe auf Schweizer KMU nehmen rasant zu – mit teils drastischen Folgen. Mehr als die Hälfte der betroffenen Unternehmen erleidet finanzielle Verluste, während nur 18,7 % der Cyberbetrugsfälle aufgeklärt werden. Gleichzeitig sehen 49 % der Schweizer Führungskräfte Cloud-Angriffe als grösste Bedrohung. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Wer Cybersicherheit vernachlässigt, setzt sein Unternehmen einem erheblichen Risiko aus.

Besonders gefährlich sind die häufigsten Angriffsarten:

  • Phishing & Spam-Mails – Ein einziger Klick kann Schadsoftware ins Firmennetzwerk schleusen.
  • Ransomware – Hacker verschlüsseln wichtige Daten und fordern Lösegeld – mit existenzbedrohenden Folgen.
  • Datenlecks – Gelangen Kundendaten in falsche Hände, drohen Vertrauensverlust und rechtliche Konsequenzen.
  • Cloud-Angriffe – Unsichere Cloud-Dienste bieten Angriffsflächen, die oft unterschätzt werden.

Trotz der zunehmenden Gefahr unterschätzen viele KMU das Risiko – und lassen wertvolle Sicherheitslücken ungeschützt. Zu wenige Unternehmen führen regelmässige Sicherheitsaudits durch, obwohl ein einziger Vorfall die Existenz kosten kann.

Warum ist die Schweiz ein bevorzugtes Ziel für Cyberangriffe?

Die Schweiz ist einer der weltweit wichtigsten Finanzplätze und ein führender Standort für die Pharma- und Elektronikindustrie. Zudem beherbergt sie internationale Organisationen und spielt eine zentrale Rolle im globalen Rohstoffhandel. Diese wirtschaftliche Bedeutung macht das Land für Cyberkriminelle besonders attraktiv.

Doch man muss nicht selbst eine Grossbank, ein Pharmaunternehmen oder eine internationale Organisation sein, um ins Visier von Angreifern zu geraten. Bereits eine Geschäftsbeziehung zu einem dieser Unternehmen reicht aus, um für Cyberkriminelle interessant zu sein. KMU, die als Zulieferer, Dienstleister oder Partner fungieren, sind oft das schwächste Glied in der Sicherheitskette – und damit ein bevorzugter Einstiegspunkt für Hacker, um grössere Ziele anzugreifen.

Trotz dieser Bedrohung liegt die Schweiz im Global Cyber Security Index nur auf Platz 42 – hinter Ländern wie Tansania oder Kasachstan. Viele Unternehmen unterschätzen das Risiko oder erkennen nicht, welche Schäden ein Angriff verursachen kann.

Die Bedrohung wächst rasant. Jeden Tag kommen über 400’000 neue Schadsoftware-Varianten in Umlauf. Wer seine Sicherheitslücken nicht schliesst, wird früher oder später zum Ziel.

Der Fall Xplain

Wie real und verheerend Cyberangriffe für Schweizer Unternehmen sein können, zeigt der Angriff auf die IT-Firma Xplain im Juni 2023. Das Unternehmen aus Interlaken, spezialisiert auf Softwarelösungen für Behörden und Verwaltungen, wurde Ziel einer Ransomware-Attacke der Erpressergruppe Play. Die Folgen waren dramatisch: Heikle Daten von Verwaltungsbehörden und Kunden wurden gestohlen und im Darknet veröffentlicht – ein massiver Sicherheitsvorfall mit weitreichenden Konsequenzen.

Was ist passiert?

Die Angreifer infizierten die Systeme von Xplain mit Ransomware und verschlüsselten kritische Daten. Doch der Schaden beschränkte sich nicht nur auf das Unternehmen selbst: Auch die Daten zahlreicher Kunden, darunter Behörden, wurden kompromittiert. Die Hacker veröffentlichten sensible Informationen im Darknet, wo sie für kriminelle Zwecke gehandelt werden.

Dieser Fall zeigt, dass Cyberangriffe längst nicht nur interne Systeme betreffen – sie gefährden auch Kunden, Partner und ganze Branchen. Besonders alarmierend ist, dass Angreifer gezielt auf schlecht gesicherte Netzwerke und unzureichend geschützte Cloud-Dienste abzielen, um sich Zugang zu noch wertvolleren Daten zu verschaffen.

5 Cybersecurity Massnahmen um Ihr KMU zu schützen

Cyberangriffe lassen sich nicht vollständig verhindern – aber mit den richtigen Schutzmassnahmen können Schweizer KMU das Risiko erheblich reduzieren. Entscheidend ist dabei ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl technische Sicherheitsvorkehrungen als auch organisatorische Massnahmen umfasst. Die folgenden fünf Massnahmen sollten in keinem KMU fehlen:

1. Cybersecurity-Audit: Schwachstellen erkennen, bevor es zu spät ist

Viele Unternehmen wiegen sich in falscher Sicherheit, bis ein Angriff Schwachstellen offenlegt. Ein regelmässiges Cybersecurity-Audit hilft, genau diese Lücken frühzeitig zu identifizieren. Wichtige Bestandteile sind:

  • Security Assessments, um die IT-Infrastruktur gezielt zu überprüfen.
  • Penetrationstests, die Angriffe simulieren und kritische Einfallstore aufdecken.
  • Überprüfung von Zugriffsrechten, um unnötige Risiken zu eliminieren.

Ohne Klarheit über die eigenen Schwachstellen bleibt jeder Schutz lückenhaft.

2. Mitarbeitende sensibilisieren: Der Mensch als häufigstes Einfallstor

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Die meisten Cyberangriffe beginnen mit einem unbedachten Klick. Phishing-Mails sind eine der grössten Bedrohungen für Unternehmen. Um das Risiko zu minimieren, braucht es gezielte Schulungen:

  • Regelmässige Security-Trainings, um Phishing-Methoden frühzeitig zu erkennen.
  • Praxisnahe Simulationen, die den Ernstfall durchspielen und die Reaktionsfähigkeit verbessern.
  • Klare Meldewege, damit verdächtige Mails oder Sicherheitsvorfälle sofort weitergeleitet werden.

Ein geschultes Team ist oft der entscheidende Unterschied zwischen einem abgewehrten Angriff und einem Sicherheitsvorfall.

3. Backup-Strategie: Schutz vor Datenverlust und Erpressung

Ransomware-Angriffe verschlüsseln Daten und fordern Lösegeld – wer kein sicheres Backup hat, steht vor einem echten Problem. Eine funktionierende Backup-Strategie umfasst:

  • Automatisierte tägliche Backups, um Datenverluste zu vermeiden.
  • Physisch getrennte Speicherorte, damit Ransomware nicht alle Backups erreicht.
  • Regelmässige Wiederherstellungstests, um sicherzustellen, dass Daten im Ernstfall tatsächlich verfügbar sind.

Ohne funktionierende Backups kann ein Angriff schnell existenzbedrohend werden.

4. Mehr-Faktor-Authentifizierung (MFA): Unbefugten Zugriff verhindern

Passwörter allein reichen nicht mehr. Mehr-Faktor-Authentifizierung (MFA) macht es Angreifern deutlich schwerer, sich Zugriff zu verschaffen. Effektive Massnahmen:

  • MFA für alle kritischen Systeme aktivieren, insbesondere für E-Mail-Konten, Cloud-Dienste und Remote-Zugänge.
  • Sichere Methoden wie Authenticator-Apps oder Hardware-Tokens nutzen, anstelle von leicht abfangbaren SMS-Codes.
  • Schrittweise Einführung mit klarer Kommunikation, um Akzeptanz im Unternehmen zu sichern.

MFA ist eine einfache, aber effektive Hürde gegen Cyberangriffe.

5. Regelmässige Updates und Patch-Management: Angriffsflächen minimieren

Viele Angriffe nutzen Sicherheitslücken in veralteter Software. Dabei lassen sich die meisten Schwachstellen mit konsequentem Patch-Management schliessen:

  • Automatische Updates aktivieren, damit Systeme immer auf dem neuesten Stand sind.
  • Firmware-Updates für Hardware wie Router und Firewalls nicht vergessen.
  • Updates in planbaren Wartungsfenstern durchführen, um Ausfälle zu vermeiden.

Ein ungepatchter Server kann ausreichen, um Hackern Zugriff zu ermöglichen. Regelmässige Updates sind deshalb keine Option, sondern Pflicht.

Fazit

Cyberangriffe sind keine abstrakte Gefahr mehr – sie passieren täglich und betreffen zunehmend auch KMU. Wer glaubt, zu klein oder unbedeutend für Hacker zu sein, unterschätzt das Risiko. Die Realität zeigt: Oft sind es gerade die ungeschützten Systeme, die zum bevorzugten Ziel werden.

Doch Schutz ist möglich. Regelmässige Audits, geschulte Mitarbeitende, funktionierende Backups, MFA und konsequente Updates sind keine Kür, sondern essenzielle Grundlagen für IT-Sicherheit. Unternehmen, die diese Massnahmen umsetzen, reduzieren nicht nur das Risiko für sich selbst, sondern schützen auch ihre Kunden und Partner.

Cybersecurity ist kein einmaliger Aufwand, sondern ein fortlaufender Prozess. Wer hier rechtzeitig investiert, vermeidet nicht nur finanzielle Verluste, sondern sichert auch das Vertrauen seiner Geschäftspartner – und letztlich den langfristigen Erfolg seines Unternehmens.

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