Servitization
Neue Geschäftsmodelle auf Basis von Internet of Things und Abo-Modellen
Erfahren Sie mehr zu den Megatrends Servitization und Subcription Economy sowie den Chancen, die sich daraus besonders für Industrieunternehmen ergeben.
Servitization in der Industrie: Subscription trifft Internet of Things
Im Business-Kontext (Business-to-Business / B2B) ist dieses Geschäftsmodell nun ebenfalls auf dem Vormarsch. Im Kontext der fertigenden Industrie hat sich dafür auch der Begriff «Servitization» (manchmal auch eingedeutscht als «Servitisierung») etabliert. Neue Technologien wie das Internet der Dinge (IoT) oder künstliche Intelligenz (KI) sind hier die Enabler.
Servitization bedeutet, dass Unternehmen ihre Produkte nicht mehr mit einer Einmalzahlung an ihre Kunden verkaufen und das Produkt somit in das Eigentum des Kunden übergeht, sondern der Kunde bezahlt – wie im B2C-Kontext - eine «Nutzungs-Gebühr» (monatlich, quartalsmässig, jährlich). Das Produkt selbst bleibt dabei im Eigentum des Herstellers und dieser sorgt dafür, dass das Produkt genau das tut, was es tun soll (eine Bohrmaschine bohrt Löcher, eine Pipette transportiert Flüssigkeiten, eine Zentrifuge trennt Substanzen, eine Wärmepumpe erzeugt Wärme, etc.). Durch die Vernetzung der Produkte mittels IoT ist der Hersteller jederzeit über den «Gesundheitszustand» der Produkte informiert, kann remote auf jedes der Produkte zugreifen und somit präventiv eingreifen, bevor das Produkt kaputt geht und nicht mehr genutzt werden kann. Das erhöht zum einen die Kundenbindung und zum anderen die Kundenzufriedenheit.
Potenzial für neue Geschäftsmodelle
Somit ermöglicht Servitization im Gegensatz zum in der Industrie bereits hinlänglich bekannten Ansatz von Smart Factory also auch völlig neue, dynamische Geschäftsmodelle für herstellende Unternehmen. Die nachfolgende Grafik zeigt die grössten Veränderungen in diesem Kontext auf.
Servitization birgt also viel Potenzial sowie die Chance, dem Wettbewerbsdruck zu entgehen und die Kundenbedürfnisse noch besser zu befriedigen.
Servitization Beispiel: Lab-as-a-Service
Der Laborgeräte-Hersteller Eppendorf hat sich mit Unterstützung von Parato (mit Experten von edux & Team-Factory) auf den Weg gemacht, sich vom klassischen Produkt-Hersteller («ich verkaufe das Produkt und bekomme einmalig Geld dafür»), über einen Lösungs-Anbieter («ich verkaufe das Produkt und zusätzliche Services – digital oder analog») zum Anbieter von Labor-Services («Lab-as-a-Service») zu entwickeln. Der Kunde bezahlt dann nicht mehr einmalig für Eppendorf-Produkte, sondern eine monatliche, quartalsweise oder jährliche «Nutzungsgebühr». Der Nutzen für das Labor ist vielfältig: Effizienz-Steigerung durch durchgängigen digitalen Support des End-to-End-Workflow; Kosten-Reduktion durch den Wegfall nicht-wertschöpfender Arbeiten und Fokus aufs Experiment; Flexibilität durch das «Subscription-Modell», weil gerade damit einfach neue Experimente oder Analysen auf Zeit wie etwa in der Corona-Pandemie möglich werden; Reduktion der Investitions-Kosten, weil kein Laborgerät mehr gekauft werden muss; Und schliesslich Qualitäts-Steigerung des Geräte-Unterhalts, weil der an die Spezialisten des Herstellers ausgelagert ist sowie Reproduktions-Sicherheit.
Noch mehr Einblicke in die Praxis
Erfahren Sie in unserem Parato Experten Talk mehr zur Reise von Eppendorf. Ralf Günthner, der das Unternehmen bereits über zwei Jahre lang begleitet, zeigt auf, welche konkreten Schritte und Entscheidungen das Eppendorf treffen musste, um sich in nur 18 Monaten von einem klassischen Produkt-Hersteller zu einem «as-a-Service»-Provider zu transformieren. Der Wandel wird aus 3 Perspektiven betrachtet: Technologie, Organisation und Mensch.
Im Talk lernen Sie